„Der beste Trick deines Lebens: Milch!“
Wenn du Kinder hast, ist dir dieses hellblaue Plakat mit der lustigen Kuh vermutlich schon einmal in einem Kindergarten oder einer Schule begegnet.
Diese Poster dürfen in allen Einrichtungen ausgehangen werden, welche im Rahmen des europäischen Schulmilchprogramms von der EU unterstützt werden.
Das klingt natürlich toll, dass das Milchtrinken der Kinder finanziell gefördert wird, denn schließlich werden viele Ärzte, Ernährungsratgeber, ja sogar oder besonders die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) – die offizielle Stelle für Ernährungsrichtlinien – nicht müde, die vielen „unverzichtbaren Vorteile“ der Milch aufzuzählen, während Lactose-Intoleranz ein immer weiter verbreitetes Krankheitsbild ist.
Ist Milch also wirklich ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Nahrung?
Und hält sie uns wirklich gesund?
Milch ist eine Übergangsnahrung für Säugetiere
Kuhmilch enthält viel Kalzium. Das lässt sich nicht bestreiten. Schließlich möchten auch Kälbchen starke Knochen und Zähne bekommen.
Jedoch bekommen einmal entwöhnte Kälbchen in der Regel nie wieder Milch zu trinken und wachsen dennoch zu großen und starken Tieren heran, deren Knochen weitaus mehr Gewicht aushalten müssen als die der Menschen.
Dasselbe gilt übrigens auch für Pferde, Giraffen, Elefanten, Nashörner und Hirsche, die kein Spezial-Kraftfutter bekommen – allesamt übrigens Pflanzenfresser.
Milch ist also eine Übergangsnahrung für Säugetiere, bis diese in der Lage sind, die Nahrung aus dem reichhaltigen Angebot der Natur zu sich zu nehmen.
Das gilt auch für das Säugetier Mensch!
So finden sich in allen natürlichen Lebensmitteln sämtliche Mineralstoffe – auch Kalzium – in ausreichender Menge und in einer Kombination mit anderen Vitalstoffen, die für die Verwertbarkeit derer unerlässlich sind.
Fehlinformationen für den Profit
Die Wahrheit ist, dass die Nahrungsmittelindustrie, derer Interessenvertreter sich übrigens z.T. auch als Mitglieder in der Deutschen Gesellschaft für Ernährung wiederfinden, durch dieses „Kalzium-Argument“, aber auch durch das Argument, Milch sei ein wichtiger Eiweißlieferant, über die wahren Ursachen von Knochenkrankheiten wie z.B. Osteoporose hinwegtäuscht.
Osteoporose wie auch Karies sind Mangelkrankheiten.
Der Mangel kommt in unseren Breitengraden sicher nicht durch die Nahrungsmenge zustande, wohl aber durch die Nahrungsqualität.
Auszugsmehle und Fabrikzucker sind nicht nur häufig verarbeitete Zutaten in industriell hergestellten Nahrungsmitteln, sondern wahre Vitalstoff-Räuber!
Sie rauben dem Organismus das Handwerkszeug, was er u.a. für die Aufnahme ins Blut sowie für die Einlagerung des Kalziums in die Knochen und Zähne braucht.
Milch fördert Osteoporose!
Hinzu kommt noch, dass der hohe Anteil an tierischem Eiweiß aus der Milch den pH-Wert des Blutes senkt – den Organismus also übersäuert. Um das Blut im neutralen Bereich zu halten (denn saures Blut würde bald zum Koma und schließlich zum Tode führen), werden als Gegenregulation des Körpers, u.a. die basischen Kalziumsalze aus Knochen und Zähnen gelöst.
Wer ab und zu seinen Wasserkocher o.ä. entkalkt, kann zusehen, wie Säure (meistens Essig- oder Zitronensäure) Kalk auflöst!
Es ist somit kein Wunder, dass vor allem in den Industriestaaten die Zahl der Osteoporose- und Karies-Erkrankungen immer weiter zunimmt, obwohl gerade hier der Milchkonsum überdurchschnittlich hoch ist!
Die Eiweiß-Lüge
Der hohe Anteil an artfremdem Eiweiß bringt aber noch mehr Krankheiten mit sich:
Gegenüber menschlicher Muttermilch, mit derer vollgestillte Babys in den ersten 6 Monaten ihr Gewicht verdoppeln, ist der prozentuale Anteil von Eiweiß in frischer Kuhmilch fast doppelt so hoch.
Hinzu kommt, dass sämtliche Milch, die in den Handel kommt, hoch erhitzt wurde. Denn eine kurzzeitige Erhitzung auf 71-74 °C (Pasteurisierung) ist gesetzlich vorgeschrieben.
Damit Handel und Verbraucher möglichst wenig Verlust durch Verderbnis beklagen müssen, werden oft sogar höhere Temperaturen von bis zu 150 °C angewendet.
Das Problem ist, dass durch die starke Erhitzung nicht nur Enzyme, Vitamine und andere Vitalstoffe verloren gehen, sondern das Milcheiweiß gänzlich denaturiert und in seiner Struktur stark verändert wird. Somit ist das Milcheiweiß eine Last statt eine Bereicherung für unseren Organismus.
Mit Milch und Milch-Produkten nehmen wir also nicht nur viel zu viel, sondern auch noch schlecht verwertbares Eiweiß zu uns!
Unser Organismus will diesen ungesunden Ballast möglichst schnell loswerden.
Bei Kindern funktioniert das noch ganz gut: es schleimt aus nahezu allen Öffnungen! Dauerrotz, wiederkehrende Mittelohr- und Bindehautentzündungen, Bronchitiden, häufige Durchfälle u.v.m. können die Folge sein. Wenn die Schleimhaut nicht mehr ausreichend schleimen kann, kommen unter bestimmten Umständen Ausscheidungsversuche über die Oberhaut in Gang, was nicht selten „Neurodermitis“ genannt wird. Zudem wird das Immunsystem durch das artfremde und veränderte Eiweiß irritiert, was ebenfalls zu häufigen Infekten, vergrößerten Lymphknoten, Anginen sowie vielen Allergien und allergischem Asthma führt.
Bei Erwachsenen sind die natürlichen Ausscheidungswege oft schon überstrapaziert oder wurden zu häufig durch schulmedizinische Maßnahmen wie Antibiotika und Kortison unterdrückt. Und wenn es nicht mehr ausgeschieden werden kann, lagert sich das artfremde und denaturierte Eiweiß an: gerne im Gewebe, in den Gelenken und in den Blutgefäßen, oft im Verbund mit Fett- und Zuckerbausteinen.
Schwammiges Bindegewebe („Orangenhaut“), Bluthochdruck, Gefäßkrankheiten, rheumatische Erkrankungen u.a. sind nicht selten die Folge der jahrelangen Eiweiß-Ãœberschwemmung.
Das Milchweiweiß als Gewinn für die Gesundheit anzupreisen, ist also in keinster Weise gerechtfertigt, sondern eine erbärmliche Lüge!
Im Gegenteil: ein konsequenter Verzicht auf erhitztes tierisches Eiweiß über mehrere Jahre sowie Vollwertkost aus überwiegend naturbelassenen Lebensmitteln sind die wichtigsten Maßnahmen, viele chronische Krankheiten zu heilen oder zumindest zum Stillstand zu bringen.
Homogenisierung – das Milchfett gelangt ins Blut
Auch die Homogenisierung der Milch, die angewandt wird, um das Milchfett dauerhaft mit der wässrigen Phase der Milch zu verbinden, birgt Risiken!
Sinn der Homogenisierung ist es, dass die Milch nicht aufrahmt, d.h., dass sich das Milchfett an der Oberfläche nicht absetzt. Das ist nämlich ein natürlicher Vorgang, da Fett und Wasser nicht miteinander mischbar sind und das Fett leichter ist, als das Wasser in der Milch. Nicht-aufgerahmte Milch ist verbraucherfreundlicher und verkauft sich besser.
Die Homogenisierung geschieht, indem die Milch mit hohem Druck durch Düsen gepresst wird. Dadurch werden die Fettkügelchen stark verkleinert und verteilen sich gut in der wässrigen Phase der Milch. Es entsteht eine stabile Emulsion und das Fett setzt sich nicht mehr an der Oberfläche ab und verklumpt nicht.
Für die unnatürlich homogene Milch zahlen die Verbraucher jedoch einen hohen Preis:
Die Fettkügelchen sind nach der Homogenisierung so winzig, dass sie die Darmschleimhaut passieren können und direkt ins Blut wandern.
Erhöhte Blutfette mit all ihren gesundheitlichen Risiken sind die Folge!
Die ethische Seite des Milchkonsums
Es gibt noch weitere Gründe, Milchprodukte höchstens in Maßen und nicht in Massen zu konsumieren:
Milch wird ja nicht etwa irgendwie hergestellt! Das Wort „Milch-produktion“ erregt in mir jedesmal etwas Ãœbelkeit. Denn Milch kann eine Kuh (oder ein anderes Säugetier) nur „produzieren“, wenn sie vorher ein Kälbchen geboren hat.
Gerade in konventionellen Molkerei-Betrieben, aber aufgrund der großen Nachfrage nach Bio-Milch auch immer mehr in Bio-Molkereien, sind die Zustände unter denen die Tiere leben, mehr als unwürdig! Und wenn die Kuh dann nach den Strapazen einer künstlichen Befruchtung und vielen Monaten Trächtigkeit auf engstem Raum ihr Kälbchen geboren hat, wird es ihr auch schon wieder weggenommen! Dabei ist Mutterliebe etwas von der Natur gegebenes – und zwar nicht nur beim Menschen! Ich denke, mindestens jeder, der Kinder hat, kann den Schmerz, den die Mutterkuh dabei fühlt, aber auch den Schmerz des Kälbchens ein wenig nachvollziehen!
Statt diese Liebe ausleben und sich um das Junge sorgen zu dürfen, wird die Kuh an eine Melkmaschine angeschlossen, wo jedes Melken in ihr das Bindungshormon Oxytocin freisetzt, was nach der Nähe des Babys verlangt!
Hinzu kommen grausame Tiertransporte und – besonders in konventionellen Molkerei-Betrieben – eine hohe Schadstoffbelastung der Milch. Denn die Kühe bekommen in der Regel chemisch gedüngtes, mit Pestiziden, Insektiziden und Medikamenten angereichertes, meistens auch genmanipuliertes Futter. Der größte Ausscheidungsweg fettlöslicher Schadstoffe führt über die Milchdrüsen bzw. das Euter.
Auch unser menschlicher Körper kann fettlösliche Schadstoffe nur schwer wieder loswerden. Frauen, die stillen, werden diese Schadstoffe, die sich vorwiegend im Fettgewebe anreichern und von dort aus wie ein Giftdepot wirken, am ehesten wieder los – zumindest zu einem Teil. Allerdings landet das Gift dann direkt im Fettgewebe der nächsten Generation! (Das soll nicht bedeuten, dass Stillen schädlich ist, sondern dazu anhalten, darauf zu achten, was du zu dir nimmst)
Butter ist gesund
Auch wenn ich gerade noch gegen den Konsum von Milchprodukten gewettert habe, will ich an dieser Stelle nicht verschweigen, dass fetthaltige Milchprodukte wie Sahne oder Butter zwar schadstoffbelastet sind – besonders wenn sie aus konventioneller Tierzucht stammen – jedoch auch viele gesunde fettlösliche Vitamine und essentielle Fettsäuren besitzen.
Sahne und Butter sind nahezu eiweißfrei und somit gut verwertbare Fette.
Wer aber täglich kaltgepresste Öle, Ölsaaten oder Nüsse verzehrt und auch im Winter die frische Luft nicht scheut und täglich ein paar Sonnenstrahlen mit der Haut einfängt, kann darauf gut und gerne verzichten!
Jedoch eignet sich Butter u.a. sehr gut zur Herstellung von Brotaufstrichen und frische Sahne kann – mit Wasser verdünnt – die Milch in heißgeliebten Milchgerichten oder Backwaren ersetzen. Denn Margarine aus Pflanzenölen mag zwar ein Beitrag gegen die qualvolle Milchproduktion und Massentierhaltung sein, ist jedoch für den Organismus weitaus schädlicher (siehe hierzu auch den Beitrag „Die Herstellung von Margarine und raffinierten Ölen“).
Fazit
Frisches Obst und Gemüse, Kräuter, Nüsse, Mandeln, Samen, Sprossen, Keimlinge und Vollkorngetreide sind hervorragende Kalzium- und Eiweißlieferanten (denn es zählt nicht die Quantität, sondern die Qualität!) und bieten gleichzeitig noch viel, viel mehr!
Da dieses kein Politik, sondern ein Gesundheits-Blog ist, würde es den Rahmen sprengen, zu erläutern, warum Milch dennoch von vielen „Experten“ als unverzichtbar dargestellt wird.
Ich möchte dich jedoch dazu ermutigen, dich kritisch mit diesem Thema auseinanderzusetzen.
Quellen gibt es inzwischen genug.
Denn eigentlich sollte es Plakate mit dem Solgan geben:
„Der beste Trick der Wirtschaftspolitik: Milch!“
Hast du Fragen oder Anmerkungen zu diesem Thema, hinterlasse mir diese doch bitte als Kommentar unter diesem Beitrag!
Quellen:
Dr. M.O. Bruker „Der Murks mit der Milch“
T. Colin Campbell, Thomas M. Campbell „China Study“
http://www.milch-nrw.de/service/broschueren0/unserebroschren/
https://www.lebensmittellexikon.de/
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