Nun gibt es aber endlich die im letzten Artikel – einem Gastartikel von Katharina Thurmann – versprochenen Rezepte für verschiedene Schoko-Aufstriche nach dem Clean-Eating-Prinzip.
Schoko-Aufstriche – fast auf jeden Frühstückstisch
Ich weiß, dass Schoko-Brotaufstriche in vielen Haushalten – egal, ob Kinder im Haus sind oder nicht – insbesondere zum Frühstück auf dem Tisch nicht fehlen dürfen. Viele gönnen sich auch gerne am Nachmittag noch ein Brot mit dieser schokoladigen Süße, weil sie vermeintliche Energie in das Nachmittagstief bringt.
Warum ist das so?
Klar ist, dass Kakao neben einer Vielzahl von wertvollen Inhaltsstoffen auch Suchtstoffe enthält. Das heißt, im Kakao befinden sich Hormone oder Vorstufen von Hormonen, die eine stimmungsaufhellende und belebende Wirkung haben, z.B. Dopamin, Serotonin, Theobromin und Tryptophan. Da wir ein gut gelauntes Gemüt in einem lebendigen Körper sehr mögen, greifen wir insbesondere in energielosen und/oder frustrierten Momenten zu Schoko-Produkten. Morgens erhoffen wir uns davon ganz schnell Energie für den Weg zur Arbeit, zur Schule oder dem Kindergarten. Viele „Morgenmuffel“ werden erst nach einer Portion Schokolade erträglich.
Diese glücklich-machenden Substanzen sind recht harmlose Stoffe, da unser Körper gut damit umgehen kann. Jedoch sollte man es mit dem Konsum von Kakao dennoch nicht übertreiben, da die ständige unnatürliche Zufuhr von Glückshormonen auf längere Sicht dazu führen kann, dass unser Körper zu träge wird, diese selbst zu produzieren. Schlechte Laune bis hin zur Depression können ihre Ursachen u.a. auch in einem regelmäßigen Schokoladenverzehr haben, wodurch Betroffene schnell in einem Teufelskreis landen.
Hinzu kommt noch, dass nahezu alle käuflichen Schoko-Aufstriche mit großen Mengen raffiniertem Zucker angerichtet sind – auch solche, die es im Bioladen gibt! Der Zucker geht schnell ins Blut über und gaukelt uns einen Energieschub vor. Dieser „Akku“ entlädt sich jedoch recht schnell wieder, da anschließend viel Energie für die Verarbeitung des Fabrikzuckers aufgebracht werden muss.
Oftmals greifen wir dann ganz automatisch wieder nach zuckerhaltigen Nahrungsmitteln. Wieder ein Teufelskreis, der in eine Sucht führt.
Auch führen raffinierter Zucker und andere fabrikatorisch hergestellte Zuckerarten aufgrund ihrer hormonellen Wirkung, die zunächst ebenfalls stimmungsaufhellend ist, in die Sucht.
Und genau diese Zuckermengen, sowie aber auch die vor allem in konventionellen Produkten verwendeten raffinierten Fette (Transfette) machen die Schoko-Aufstriche zu sehr ungesunden Nahrungsmitteln, die Ursache der meisten chronischen Krankheiten sind.
zu raffinierten Fetten hier ->
Schlechte Zeiten für das gewohnte Frühstück?
Clean Eating bedeutet allerdings nicht, dass du auf lieb gewonnene Gewohnheiten verzichten musst.
Es muss nicht immer Nu****a sein, und es muss ja auch nicht jeden Tag sein. Kakao gehört wie Kaffee, schwarzer Tee und Wein zu den Genussmitteln, die man sich hin und wieder gönnen darf.
Mit einem bewussten Umgang mit der angenehmen Wirkung von Kakao kannst du die Wirkung von besonderen Anlässen positiv verstärken ohne deinem Körper zu schaden. Vorausgesetzt alle weiteren Zutaten sind „clean“, profitierst du dann wenigstens tatsächlich von den vielen gesundheitsfördernden Wirkstoffen der Kakaobohnen.
Da du, wie schon erwähnt, weder im Supermarkt noch in gut sortierten Bio- und Reformgeschäften auf ein cleanes Produkt treffen wirst, hilft nur eins: Selbermachen!
Von der Beschaffung der Zutaten einmal abgesehen – die du aber auch gut auf Vorrat einkaufen kannst – dauert das auch gar nicht lange.
Und solltest du deinen Körper schon von fabrikatorisch hergestellten Süßungsmitteln wie z.B. Fabrikzucker entwöhnt haben, wirst du eine wahre Geschmacksinvasion erleben.
Aber auch bei Menschen, die sich ganz konventionell ernähren, habe ich die Erfahrung gemacht, dass sie die folgenden Schoko-Aufstriche geschmacklich höher bewertet haben, als ihre gewohnten gekauften Produkte. Jedenfalls die meisten!
Dann mal los!
Ich starte mit einem vollwertigen dem Nu****a-Erstatz. Dieses war mein erster selbst gemachter Schoko-Aufstrich überhaupt. Schon alleine aus Kostengründen für die Zutaten (aber es lohnt sich – ehrlich!) habe ich schnell beschlossen, dass es diesen nur am Wochenende gibt.
So entstand der Name:
Sonntagscreme
- 160 g Haselnussmus aus gerösteten Haselnüssen
- 250 g Bio-Butter
- 50 g frische Bio-Sahne
- 50 g natives Kokosöl
- 120 g Akazienhonig oder einen anderen milden kalt geschleuderten Honig
- 3 EL reines Kakao-Pulver, schwach entölt
- 1/2 TL gemahlene Vanille
- 1 Prise gutes Salz
Die Butter zunächst im Wasserbad schonend schmelzen – nicht zu heiß! Anschließend wieder etwas abkühlen lassen.
Alle anderen Zutaten mit dem Handmixer in einem hohen Rührbecher gut vermixen.
Anschließend bei langsamem Mixen die Butter in einem dünnen Strahl dazugießen. Wenn die flüssige Butter gut eingearbeitet ist, kann der Mixer wieder auf eine höhere Stufe eingestellt werden.
Bis zur gewünschten Cremigkeit mixen.
Die Creme in Gläser füllen und über Nacht in eines der oberen Regale im Kühlschrank stellen.
Die Mengen beziehen sich auf den Wochenend-Konsum einer Großfamilie
Du kannst sie natürlich ganz auf deine Bedürfnisse anpassen.
Im Gegensatz zu käuflichen Produkten, musst du diese Creme im Kühlschrank aufbewahren und schnell aufbrauchen (was aber kein Problem ist), da sie u.a. aus frischen Milchprodukten besteht.
Oft wurde ich nach einer veganen Variante gefragt.
Warum und wieso ich mich nicht zu 100 % vegan ernähre möchte ich gerne in einem Extra-Artikel erläutern.
Aber ich habe dennoch ein bisschen experimentiert und finde, dass ich ein gutes veganes Produkt entwickelt habe, was meinen Ernährungsansprüchen gerecht wird:
Schoko-Haselnuss-Creme vegan
- ca. 5-6 entsteinte getrocknete Datteln
- 100 g Cashew-Kerne
- 2 EL Haselnussmus
- 1 EL natives Kokosöl
- Wasser
- 1 Prise gutes Salz
- 1 geh. EL guter Kakao, schwach entölt
- 1/4 TL gemahlene Vanille
Da die Cashews noch ein wenig nachquellen, ist die Creme nach ein paar Stunden im Kühlschrank streichfähig.
Die weitere Aufbewahrung sollte ebenfalls im Kühlschrank erfolgen.
Und zu guter Letzt gibt es noch einen etwas preisgünstigeren Aufstrich:
Schoko-Aufstrich mit geröstetem Hafer
- 100 g Nackthafer
- 100 g frische Bio-Sahne
- 100 g weiche Bio-Butter
- 100 g milden kalt geschleuderten Honig (Akazien- oder Rapshonig z.B.)
- 1 TL natives Kokosöl
- 2 EL reines Kakaopulver, schwach entölt
- 1/4 TL Vanille-Pulver
- 1 Prise gutes Salz
Den Hafer grob mahlen, z.B. in einem Mixer oder mit dem Pürierstab. Dann den Hafer auf einer trockenen Pfanne ohne Fettzugabe etwas anrösten. Vorsicht! Bitte dabei bleiben, damit der Hafer nicht verbrennt. Sobald er anfängt zu duften, kurz auf der Pfanne verrühren und dann in eine Rührschüssel geben und etwas abkühlen lassen.
Erst mit der Sahne vermischen, dann die restlichen Zutaten zufügen und alles gut mit dem Rührbesen oder Mixer verrühren.
Abfüllen und über Nacht im Kühlschrank durchziehen lassen.
Im Kühlschrank aufbewahren!
Ich wünsche dir viel Spaß beim Ausprobieren und Genießen!
0 Kommentare